Europäisches Forschungsprojekt „FEEdBACk“ lädt zur Auftaktveranstaltung ein

Auftakt- und Informationsveranstaltung

Das Horizont2020 Projekt „FEEdBACk“ lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zur Auftakt- und Informationsveranstaltung am 12.07.2018 in das Innovationszentrum in Dörentrup ein.
Ab 18:30 wird das Projekt vorgestellt und aufkommende Fragen der Teilnehmer werden beantwortet.
Zu der Veranstaltung sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlichst eingeladen.

Das FEEdBACk Projekt

“FEEdBACk” steht für Fostering Energy Efficiency and BehAvioural Change through ICT, dies bezeichnet die Förderung von Energieeffizienz und Verhaltensänderungen durch Informations- und Kommunikationstechnik.

Bei dem Projekt arbeiten acht Partner aus sieben unterschiedlichen Ländern zusammen. Dabei sollen Verhaltensänderungen zugunsten von Energie- und Kosteneinsparungen durch Informations- und Kommunikationstechnik hervorgerufen werden.

Das Ziel dabei ist, das Nutzerverhalten im Privathaushalt zu optimieren und damit ein effizienteres Energiemanagement zu erzielen. Mithilfe einer App sollen die Optimierungen auf spielerische Weise für die Nutzer möglichst einfach und unbewusst erreicht werden. Dadurch soll der Nutzer zu einem bewussteren Verbrauchsverhalten motiviert werden.

Das Innovationszentrum, zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern, stellt eine der Gebietskulissen des europäischen Projektes dar. Dabei wird die FEEdBACk Anwendung auf Ihre Alltagstauglichkeit und die Resonanz der Nutzer getestet.

      

 

Digitalisierung auf dem Land

Experten diskutieren im Rahmen einer ZeLE-Veranstaltung in Dörentrup das Thema Digitalisierung.

Alles dreht sich um Digitalisierung, nicht nur aber auch im ländlichen Raum. Digitalisierung ist eines der zentralen Zukunftsthemen des ländlichen Raums. Es geht darum, alle Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung im Beruf wie im Privatleben auch und gerade im ländlichen Raum zu ermöglichen.

Aber wie kann die Digitale Zukunft im ländlichen Raum aussehen und welche innovative Ansätze gibt es schon heute, das Thema aufzugreifen und Lösungswege aufzuzeigen? Diesen Fragen ging die Veranstaltung des Zentrums für ländliche Entwicklung (ZeLE) am 16.05.2018 in Dörentrup nach.

Die ZeLE ist die sogenannte fliegende Akademie des ländlichen Raumes und führt mehrmals im Jahr Veranstaltungen zu Themen des ländlichen Raumes in Nordrhein-Westfalen durch. Seit dem Jahr 2001 hat die ZeLE in Nordrhein-Westfalen mehrere hundert Veranstaltungen organisiert und durchgeführt.

Die ZeLE war im Mai diesen Jahres in Dörentrup zu Gast. Unter dem Titel „Innovative ländliche Räume -Digitalisierung nutzen“, standen verschiedene Vorträge auf dem Programm. Den 70 Teilnehmern der Veranstaltung wurde dabei ein abwechslungsreicher Mix aus Vorträgen und Diskussionen geboten.

Neben lokalen Beispielen wie des Projektes Smart Country Side des Kreises Lippe in dem digitale Lösungen wie Dorfplattformen und Kommunikationsbänke entwickelt werden sollen oder der Dorfapp aus Lüdenhausen, standen auch Informationen über bestehende Förderprogramme des Bundes auf der umfangreichen Agenda.

Ein Landarzt zeigte in einem sehr lebhaften Vortrag die Möglichkeiten der Telemedizin im ländlichen Raum und machte mit seinen Co-Referenten deutlich, warum er bewusst im ländlichen Raum lebt und arbeitet.

Borris Ortmeier, Geschäftsführer der LEADER-Region Nordlippe, der mit der ZeLE die Veranstaltung organisierte, zog zum Ende ein durchweg positives Fazit: „Wir haben mit dem Thema scheinbar einen Nerv getroffen, der Zuspruch an Gästen und die muntere Diskussion zu den unterschiedlichen Themen waren erfrischend. Ich bin mir sicher, dass alle neue innovative Ansätze für die zukünftige Arbeit mit nach Hause nehmen“.

Weitere Informationen zum ZeLE. in NRW und aktuellen Verantaltungen finden Sie unter diesem Link: ZeLE in NRW

Smart Country Side als europäisches Vorbild für bürgerliche Beteiligung

Projekt kooperiert mit dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung

Das Projekt Smart Country Side (SCS) der Kreise Lippe und Höxter zeigt, wie Bürgerbeteiligung auf lokaler Ebene funktionieren kann. Auf das Projekt ist jetzt auch das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ISL) aus Dortmund aufmerksam geworden. Das Institut führt die europäische RELOCAL-Studie in Deutschland durch und hat SCS als eines von zwei Modellprojekten in Deutschland für eine Fallanalyse ausgewählt.

Die RELOCAL-Studie untersucht, inwieweit sich Bürger an kommunalen und regionalen Entwicklungen beteiligen können. Gleichzeitig wertet das ISL für die Studie aus, ob eine stärkere Berücksichtigung von regionalen Besonderheiten, wie beispielsweise einer eher ländlichen Struktur, dazu beitragen kann, territoriale Ungleichgewichte in der EU zu verringern. „Dank Smart Country Side haben wir die Möglichkeit bekommen, unsere Erfahrungen und Strategien mit in den europäischen Prozess einzubinden“, freut sich Landrat Dr. Axel Lehmann. Höxters Landrat Friedhelm Spieker ergänzt: „Zudem ist natürlich ein Austausch mit dem ILS und dessen Know-how auch für uns in OWL ein Gewinn für die Wirksamkeit unseres Projektes.“

Bei RELOCAL kooperieren 13 Universitäten und Forschungseinrichtungen aus 11 Ländern. Insgesamt 33 europäische Projekte werden in der Studie berücksichtigt. „Was uns an Smart Country Side interessiert, ist die Kombination aus einer zukunftsweisenden Thematik und dem direktdemokratischen Verfahrenscharakter. Hier werden Möglichkeiten der Digitalisierung für eine bessere Lebensqualität im ländlichen Raum von den Bürgern selbst mitentwickelt und erprobt“, erklärt Dr. Sabine Weck, Leiterin des Forschungsvorhabens vom ILS.

Bei ersten Auftaktgesprächen mit dem SCS-Projektleiter Dr. Klaus Schafmeister sowie den Projektmanagerinnen Ann-Kathrin Habighorst und Heidrun Wuttke, von den Kreisen Lippe und Höxter, konnte das ILS einen ersten Überblick über SCS bekommen. Bis Ende Juni führt das Institut Interviews mit weiteren Projektbeteiligten, lokalen politischen Akteuren sowie regionalen und überregionalen Experten. Zudem sind Workshops geplant, in denen die teilnehmenden SCS-Modelldörfer über ihre eingebrachten Ideen diskutieren. So soll die Perspektive der beteiligten Bürger stärker in die Forschungsergebnisse einfließen können.

Weitere Informationen zu Smart Country Side und der RELOCAL-Studie gibt es unter: www.innovation-landlab.de oder www.relocal.eu

Hintergrund Informationen zu Smart Country Side

Smart Country Side ist ein mit Mitteln aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) gefördertes Kooperationsprojekt der Kreise Lippe und Höxter und eines von 10 Projekten des Handlungskonzeptes „OWL 4.0“. Zusammen wollen die Akteure die digitale Transformation in Ostwestfalen-Lippe voranbringen und die Zukunftschancen der Region sichern.

 Hintergrundinformationen zum Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung

Das ILS –Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung analysiert als raumwissenschaftliches Stadtforschungsinstitut die Dynamik und Vielgestaltigkeit des urbanen Wandels in international vergleichender Perspektive. Ziel der anwendungsorientierten Grundlagenforschung ist ein besseres Verständnis neuerer Urbanisierungsprozesse, um im aktiven Dialog mit Praxis, Politik und Gesellschaft inter-, transdisziplinär Erkenntnisse für eine sozial und ökologisch nachhaltige Transformation und Gestaltung urbaner Räume auf unterschiedlichen räumlichen Maßstabsebenen zu erarbeiten Das ILS ist Gründungsmitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF). Die JRF stellt eine wichtige Säule der Nordrhein-Westfälischen Forschungslandschaft dar. Sie vernetzt inter- und transdisziplinäre Forschungskompetenzen zu gesellschaftspolitisch relevanten Zukunftsthemen und bündelt die Aktivitäten von 15 gemeinnützigen Forschungsinstituten.

 

 

Smart Country Side startet in die Umsetzungsphase

Die erste Runde des Beteiligungsprojektes Smart Country Side (SCS) ist abgeschlossen. An den bisher sechs Dorfkonferenzen in Bega, Billerbeck, Bremke/Rott, Elbrinxen, Eschenbruch und Lemgo-Südstadt brachten sich jeweils knapp 50 Bewohner ein. Jetzt geht es darum, die Ideen der Bürger aus den Modellorten umzusetzen.

Mit insgesamt fünf digitalen Lösungsansätzen will SCS die Dorfgemeinschaft und das persönliche Miteinander stärken. „Im Zukunftskonzept Lippe 2025 hat sich der Kreis zur Dorfentwicklung und Digitalisierung bekannt. Durch die Bürgerbeteiligung bei Smart Country Side ist es uns möglich, passgenaue und bedarfsgerechte ‚smarte‘ Technologien zu entwickeln, die die Lebensqualität im ländlichen Raum verbessern“, freut sich Landrat Dr. Axel Lehmann.

Für die Umsetzungsphase arbeitet der Kreis Lippe zurzeit mit Kooperationspartnern aus dem Kreis Höxter an verschiedenen Online-Plattformen. Zum einen soll eine Dorfplattform entstehen: Hier können Nutzer Neuigkeiten, einen Marktplatz oder auch historische Informationen finden. Die verschiedenen Funktionen sollen sich die Modellorte individuell zusammenstellen. Zudem sind eine „Kümmerer“-Plattform zur Nachbarschaftshilfe sowie eine Kirchen-Plattform für Gottesdienste und Seelsorge geplant. „Auf den Dorfkonferenzen wurde deutlich, dass die Bürger die Chancen des digitalen Wandels kennen und diese auch realisieren wollen“, erklärt Dr. Klaus Schafmeister, Projektleiter von Smart Country Side, die unterschiedlichen Angebote. Damit wirklich jeder Bewohner in den Modellorten die digitalen Anwendungen auch nutzen kann, will das Projektteam in den Dorfgemeinschaftshäusern Lern- und Medienecken einrichten. „Je nachdem was vor Ort benötigt wird, kann die Gemeinschaft beispielsweise Laptops, Drucker oder interaktive Displays anfordern. Für jedes Modelldorf steht eine finanzielle Förderung zur Verfügung“, sagt Ann-Kathrin Habighorst, Projektmanagerin von Smart Country Side.

Zusätzlich wird es Schulungen zum Erwerb digitaler Kompetenzen geben. Hierfür soll in Kooperation mit den Medien- und Selbstlernzentren der Lippe Bildung eG und anderen Weiterbildungsträgern ein Konzept erstellt werden. Diesen Schritt dürfen die Bewohner ebenfalls inhaltlich begleiten. Jedes Dorf kann sich drei definierte Bildungsbausteine aussuchen oder gegebenenfalls neue Module mitentwickeln, die später auf der Dorfplattform bereitgestellt werden. Bausteine können z.B. eine Einführung in die Videotelefonie, die Öffentlichkeitsarbeit für Vereine oder in das Online-Banking sein. Außerdem bildet das Projektteam Medien-Lotsen aus, wie Dr. Klaus Schafmeister betont: „Wir liefern zwar den Dörfern die digitale Technik und das Wissen, wie diese letztendlich eingesetzt werden, bleibt aber den Bewohnern vorbehalten. So sollen die geschulten Lotsen in der Lage sein, die Dorfplattformen eigenständig zu pflegen.“ Den Auftakt zu den Medienkompetenz-Schulungen macht Bega am 12. April um 18.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus. „Wir freuen uns, dass wir auch andere Formate wie zum Beispiel ein E-Sports-Turnier in unserer Turnhalle ausprobieren können und so spielerisch mit Jung und Alt gemeinsam die digitale Welt erkunden können“ erzählt Friedhelm Plöger, Vorsitzender des TUS Bega.

Während der Umsetzungsphase finden auch weitere Dorfkonferenzen statt. In den kommenden Wochen sind die Bewohner aus Holzhausen-Externsteine, Lipperreihe und Silixen dazu aufgerufen, ihre Wünsche und Ideen in den Prozess mit einzubringen. Bei den Treffen soll künftig das Thema „Gesünder zu Hause alt werden“ stärker im Fokus stehen. Bis Ende März soll die Ideenfindung für Smart Country Side beendet sein. Die Plattformen gehen voraussichtlich im Mai online.

Smart Country Side ist ein mit Mitteln aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) gefördertes Kooperationsprojekt der Kreise Lippe und Höxter und eines von 10 Projekten des Handlungskonzeptes „OWL 4.0“. Zusammen wollen die Akteure die digitale Transformation in Ostwestfalen-Lippe voranbringen und die Zukunftschancen der Region sichern.

Weitere Informationen: www.owl-morgen.de

Schulen in Nordlippe geraten unter Strom

LEADER-Projekt: Die ersten Gelder aus dem Förderprogramm sind angekommen. Der Kreis und die Hochschule schaffen damit ein mobiles Energie-Projekt für den Unterricht

Nordlippe. Elektrische Energie ist allgegenwärtig, und wir nutzen sie an verschiedensten Stellen – ob beim Licht einschalten, am Herd oder wenn der Smartphone-Akku Saft braucht. Was genau dahinter steckt, wollen der Kreis Lippe und die Hochschule OWL Schülern im kommenden Jahr mit einem Projekt näher bringen – dafür gibt es Fördergelder aus dem „Leader“-Programm. „Obwohl wir sie täglich nutzen, haben wir in der Regel keinen vertieften Bezug zur Energie“, erklärt Hochschuldozent Dr. Thomas Schulte die Idee zu dem Kooperationsprojekt „Smart Energy Experience“. „Unser zentrales Anliegen in dieser Sache ist der Wissenstransfer in die Gesellschaft hinein“, setzt der Dozent fort. Schüler seien in dieser Hinsicht eine sinnvolle Zielgruppe. „Ganz einfach, weil sie in einem Alter sind, in dem man sich für die entsprechenden technischen Fragestellungen gut begeistern lässt.“

Praktisches Kernstück des Projekts sind drei kleine Experimentierkoffer. Die darin enthaltenen Versuche sollen Schülern weitergehende Einblicke zu Strom & Co. ermöglichen. Bestandteile sind unter anderem eine Photovoltaikanlage samt Android-App für die Auswertung der Leistung, eine kleine Brennstoffzelle oder ein Stromkreis samt Messgerät. „Dazu wird es Arbeitsblätter und Informationsmaterialien geben, die von der Hochschule erarbeitet wurden“, erklärt Karen Zereike, Projektmanagerin beim Kreis Lippe. „Wir hoffen dann auf einen Aha-Effekt und eine langfristige Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler für das Thema.“ Die endgültigen Versuchskoffer sollen jetzt zusammengestellt und im kommenden Jahr einsatzbereit sein. „Wir haben geplant, ab April die ersten Schulen zu besuchen“, sagte Karen Zereike. Das Projekt ist bislang auf drei Jahre festgeschrieben und soll circa zehn nordlippische Schulen pro Jahr erreichen. Als Zielgruppe

haben die Macher die Klassen acht bis zehn im Visier. Lehrer müssen das Projekt für den Unterricht nicht vorbereiten. „Im Idealfall arbeiten die Schüler eigenständig damit und machen selbst ihre Erfahrungen“, sagt Zereike. Schüler würden am Ende dafür sensibilisiert, „dass sehr viel dahinter steckt, damit der Strom bei uns zu Hause aus der Wand kommt“, erklärt Dr. Schulte. Energieeffizienz und deren nachhaltige Nutzung dürften für den Nachwuchsam Ende weit mehr sein als bloße Schlagworte.

Die Kosten für „Smart Energy Experience“ werden mit rund 33.000 Euro veranschlagt, „zu 65 Prozent gefördert durch Mittel aus dem „Leader“-Topf“, erklärte Borris Ortmeier, Geschäftsführer der LAG (Lokale Aktionsgruppe Nordlippe), die für die Koordination der Zuwendungen bei „Leader“ zuständig ist. Bei entsprechender Nachfrage aus den nordlippischen Schulen sei es nach Ablauf der drei Jahre auch denkbar, das Projekt weiter zu führen.

 

Bewegungsstudie „REBIRTH active school“ an lippischen Schulen: „Wir sind aktiv!“

Die Kinder der Klasse 3b der Bachschule in Detmold gehen in die Hocke, klatschen sich dabei auf die Oberschenkel und rufen: „Wir sind aktiv!“; anschließend klatschen sie in die Hände und springen zum Abschluss in die Höhe. So beginnen die sportlichen Interventionen im Rahmen der durch die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) initiierte Bewegungsstudie „REBIRTH active school“. Im Anschluss spielen die Schüler – angeleitet durch Sportwissenschaftler – Spiele wie die „Tollkirsche“. Dabei bewegen sich die Kinder frei im Klassenraum, auf das Kommando „Toll“ zappeln, springen und hüpfen sie. Beim nächsten Zeichen erstarren die Kinder kurz in der Bewegung und kommen zur Ruhe. Nach drei Minuten ist der Spaß wieder vorbei und die Schülerinnen und Schüler setzen sich auf ihre Plätze und arbeiten konzentriert weiter. „Diese kleinen Bewegungseinheiten im Unterricht zielen darauf ab, die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern und ein besseres Lernklima zu schaffen“, erklärt Professor Dr. Uwe Tegtbur, Direktor des MHH-Instituts für Sportmedizin.

Das schulische, unterrichtsbegleitende Interventionsprogramm soll die physische und psychische Leistungsfähigkeit sowie die soziale Kompetenz der Schüler steigern. Die unterrichtsbegleitenden Bewegungsimpulse sollen langfristig positive Effekte auf das biologische Alter und eine Zunahme der Regenerationsfähigkeit erzeugen. „Durch die Bewegungsstudie erfahren wir, wie fit die lippischen Schülerinnen und Schüler tatsächlich sind und auch, wo Handlungsbedarf besteht. Ich bedanke mich deshalb bei allen teilnehmenden Schulen, den Kindern und deren Eltern, ohne deren Mitarbeit diese Erkenntnisse nicht möglich wären“, so Landrat Dr. Axel Lehmann.

Vor den Sommerferien hat das interdisziplinäre Ärzteteam 358 Kinder aus dem Kreis Lippe und Hannover untersucht, um sie in die Studie aufzunehmen. Sie untersuchten Blut, Urin, Herzfunktion, Zahngesundheit und das biologische Alter sowie Ausdauer, Motorik und Ernährung. „Wir konnten feststellen, dass über 30 Prozent der untersuchten Kinder nicht das Normalgewicht einhalten“, sagt Professor Dr. Dr. h. c. Axel Haverich, Direktor der MHH-Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie und Initiator der Studie. „Unsere Ergebnisse zeigen auch, dass die Schüler in der Integrierten Gesamtschule (IGS) im Vergleich zur Grundschule mehr Zeit mit modernen Medien verbringen. Die Grundschüler sind körperlich so fit wie früher. Durch den vermehrten Medienkonsum bewegen sich die Jugendlichen (5. – 6. Klasse) heute im Alltag weniger und zeigen Defizite in ihrer Fitness. Etwa 30 Prozent der Kinder essen jeden Tag Süßigkeiten und trinken gezuckerte Getränke. Außerdem war auffällig, dass 40 Prozent der Kinder morgens nicht zu Hause frühstücken und nur die Hälfte täglich Obst und Gemüse verzehrt“, ergänzt Professor Tegtbur.

Mitte September beginnt nun die erste Hälfte der Schülerinnen und Schüler aus dem Kreis Lippe gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern, begleitet von den Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftlern, mit den sportlichen Aktivitäten. Die andere Hälfte der Schülerinnen und Schüler beginnt das Projekt im kommenden Jahr. So kann im nächsten Untersuchungszeitraum ab Mai 2018 untersucht werden, wie erfolgreich die Bewegungsintervention war. Neben den kurzen Bewegungseinheiten findet einmal wöchentlich die REBIRTH-Arbeitsgemeinschaft (AG) statt, eine abwechslungsreiche, anstrengende und vor allem mit viel Bewegung und Spaß verbundene Sporteinheit von 90 Minuten. „Wir haben bei dem Konzept der AG besonders darauf geachtet, die Bereiche Ausdauer, Kraft, Koordination sowie Entspannungsphasen einzubauen, um die Kinder ganzheitlich zu fördern und zu fordern“, erklärt Sportwissenschaftlerin Dr. Lena Grams, die die Studie koordiniert.

Das Besondere dabei: Die Mediziner messen die Telomerlänge. Telomere nennt man die Genabschnitte an den Enden unserer Chromosomen. Sie spiegeln die Erneuerungsfähigkeit, das sogenannte regenerative Potenzial, von Zellen wider. Dabei ist die Telomerlänge eng mit einer gesunden Lebensweise verknüpft. Aktive Sportler haben längere Telomere. In zwei vorangegangenen Studien mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der MHH konnte das Studienteam zeigen, dass sich regelmäßiger Ausdauersport positiv auf die Telomerlängen – also auf die Zellregeneration – auswirkt. „Ab November wollen wir das Konzept der Studie auch auf die Generation 60 plus ausweiten. Gemeinsam mit fünf Hausärzten aus dem Kreis Lippe beginnen wir bereits jetzt mit der Rekrutierung“, sagt Professor Haverich, der auch den Exzellenzcluster REBIRTH (von Regenerativer Biologie zu Rekonstruktiver Therapie), ein Forschungsverbund an der MHH, koordiniert.

Die Studie wird von der Braukmann-Wittenberg-Stiftung, der CORTISS Stiftung, dem Exzellenzcluster REBIRTH und aus Landesmitteln des Förderangebots „Niedersächsisches Vorab“ unterstützt.

Für Fragen rund um die Bewegungsstudie REBIRTH active school stehen die Sportwissenschaftlerin Dr. Lena Grams unter rebirth.active.school@mh-hannover.de oder Karen Zereike vom Zukunftsbüro des Kreises Lippe unter (0 52 31) 62 1045, k.zereike@kreis-lippe.de verwenden.

BUZ: Dr. Klaus Schafmeister (Kreis Lippe), Cornelius Jäger (MHH- Medizinische Hochschule Hannover), Prof. Dr. Uwe Tegtbur (Direktor des Instituts für Sportmedizin an der MHH), Karen Zereike (Kreis Lippe), Prof. Dr. Axel Haverich (Klinikdirektor HTTG der MHH), Dr. Axel Lehmann (Landrat Kreis Lippe), Elke Prasse (Schulleitung Bachschule-Detmold), Christoph Trappe (Schulleitung Geschwister-Scholl Schule, Detmold), Dr. Lena Grams (MHH-Institut für Sportmedizin), Herbert Dierker (Konrektor Bachschule, Detmold), Fabian Pierburg (Werthschule-Detmold).

Foto: Kreis Lippe