Wie kann bürgerschaftliches Engagement zukunftssicher aufgestellt werden, um eine nachhaltige Stärkung der Daseinsvorsorge zu gewährleisten? In dem Verbundvorhaben SROI („Social Return on Investment“) suchen der Kreis Lippe und die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen (HSPV NRW) zusammen mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) eine Antwort auf diese Frage.
„Ehrenamtliches Engagement ist das Herzstück der gesellschaftlichen Daseinsvorsorge – viele soziale Angebote und Projekte gäbe es sonst nicht. Sie ergänzen damit die kommunale Daseinsvorsorge. Mit den Erkenntnissen aus dem Verbundvorhaben SROI wollen wir als Kreis Lippe unseren Beitrag leisten, um die Menschen, denen wir als Gesellschaft so viel zu verdanken haben, auch in Zukunft bedarfsgerecht zu unterstützen“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.
Im Kern steht „Social Return on Investment“ für die Idee, den gesellschaftlichen Mehrwert, der durch bürgerschaftliches Engagement geschaffen wird, messbar zu machen. Ziel des Verbundvorhabens SROI ist es außerdem, in einer dreijährigen Förderstudie neue Ideen und Ansätze zu entwickeln, wie gute Rahmenbedingungen für Engagierte und ihre Organisationen geschaffen werden können. „In der Studie spielen die Bedarfe der Ehrenamtlichen in Lippe eine entscheidende Rolle. Auf den Ergebnissen aufbauend wollen wir nachhaltig unsere Unterstützungsangebote für Ehrenamtliche weiterentwickeln und ausbauen“, so Dr. Olaf Peterschröder, Verwaltungsvorstand beim Kreis Lippe.
So werden in der Modellregion Kreis Lippe anhand von Fallstudien die Gründe für die Überforderung und den Nachwuchsmangel im Ehrenamt sowie mögliche bestehende Ansätze zur Bewältigung dieser Herausforderungen identifiziert – dabei kommen den regionalen Partnern aus den Bereichen Mobilität, Brandschutz und Nahversorgung im Dorf im Projekt eine besondere Bedeutung zu. Sie schaffen den Zugang zu den haupt- und ehrenamtlich Tätigen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in einem Handlungsleitfaden zusammengeführt. Dieser bietet insbesondere den Akteuren in Kommunalverwaltungen eine Hilfestellung, um Resilienz und Zukunftsfähigkeit des Ehrenamts vor Ort zu verbessern. „So steigen die Chancen für die dauerhafte Umsetzung und bedarfsgerechte Entwicklung der Unterstützungsangebote“, ergänzt Karen Zereike, Kreis Lippe. „Wir wollen den erfolgreichen Bottom-Up Ansatz aus anderen Projekten fortführen“.
Im Rahmen der Fördermaßnahme „Kommune innovativ“ unterstützt das BMBF von 2021 bis 2024 den Kreis Lippe und seine Partner, die neuen Ansätze zu erproben.
Das Projekt wird im Innovationszentrum Dörentrup des Kreises Lippe umgesetzt. Hier werden sowohl soziale als auch technische Neuheiten in einem realen Umfeld entwickelt und in der Praxis erprobt. Der Kreis Lippe will so die Entwicklung des ländlichen Raums mit voller Kraft vorantreiben und dabei die Dörfer in Lippe stärken. Weitere Informationen zu dem Projekt gibt es im Internet unter www.kreis-lippe.de/sroi-studie.