Projekte

Organisationsstelle für gemeinschaftliche Wohnprojekte

Der demografische Wandel lässt sich aktiv gestalten und in Schrumpfungsprozessen können gewisse stadt- und regionalplanerische Chancen. Damit dies gelingt müssen aus Problemlösungsstrategien zukunftsfähige Entwicklungsperspektiven werden.

Ausgangslage

Der ländliche Raum steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die seine Entwicklung und Zukunftsfähigkeit beeinflussen. Der Megatrend des demografischen und wirtschaftsstrukturellen Wandels bewirkt tiefgreifende Veränderungen in nahezu allen Lebensbereichen. Jedoch ist diese Entwicklung räumlich ungleich verteilt, denn gerade ländlich geprägte Räume sind von der Überalterung und dem kontinuierlichen Bevölkerungsrückgang betroffen. Es entstehen Leerstände von Wohnhäusern, Geschäften und ein Mangel an anderen Infrastrukturen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf das Erscheinungsbild der Ortschaften, sondern auch auf die Lebensqualität der verbliebenen Bewohner.

Die Umnutzung von Flächen und Leerständen in ländlichen Räumen hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Angesichts des demografischen Wandels und der Abwanderung junger Menschen aus den ländlichen Gebieten stehen viele Immobilien leer und verfallen zunehmend. Gleichzeitig gibt es einen wachsenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum und neuen Nutzungsmöglichkeiten, die zur Stärkung der ländlichen Infrastruktur beitragen könnten.

Organisationsstelle für gemeinschaftliche Wohnprojekte

Der Kreis Lippe hat in 2023 eine Netzwerkstelle für neue Wohnformen geschaffen. Ihr Ziel ist es sich mit der Förderung und Unterstützung innovativer und nachhaltiger Wohnkonzepte auseinanderzusetzen und alternative Wohnmodelle in Lippe zu etablieren. Die Netzwerkstelle fördert den Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen den verschiedenen Akteuren auf diesem Gebiet und fungiert als zentrale Anlaufstelle für Personen, Gruppen oder Unternehmen, die an neuen Wohnformen interessiert sind.

Langfristig soll die Organisationsstelle Beratungsleistungen und Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung von Wohnprojekten anbieten und Kontakte zu relevanten Partnern wie Best Practise Projekten, potenziellen Investoren weiteren Stakeholdern vermitteln.

Die Netzwerkstelle für neue Wohnformen kann auch als Plattform für den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung von Akteuren verstanden werden. Sie organisiert beispielsweise regelmäßige Treffen, Workshops oder Konferenzen, um Fachleute, Gemeinschaften und Interessierte zusammenzubringen. Dadurch entsteht ein Raum für den Austausch von Ideen, bewährten Praktiken und Herausforderungen im Bereich der neuen Wohnformen.

Zu den Aufgaben der Netzwerkstelle für neue Wohnformen gehört auch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und der Entscheidungsträger für alternative Wohnmodelle. Sie schärft damit das Bewusstsein für die Vorteile und Potenziale neuer Wohnformen. Die Netzwerkstelle kann als Förderinstrument für den Wandel im Bereich des Wohnens (im ländlichen Raum) verstanden werden. Sie unterstützt den Aufbau nachhaltiger und sozial integrativer Wohnprojekte und trägt zur Entwicklung lebenswerter und zukunftsfähiger Städte und Gemeinden bei.

Dienstleistungsangebote

  • Allgemeine Informationen & Beratung zu den Themen: Gruppengründung, Konzeptentwicklung, Informationen über realisierte und in Planung befindliche Wohnprojekte, regionale und überregionale Ansprechpartner.
  • Vernetzung und Austausch von Wohnprojekten in Lippe untereinander und mit Wohnprojektinteressierten
  • Vernetzung mit möglichen Investoren und möglichen Immobilieneigentümern

Warum kooperative Wohnformen?

Gemeinschaftliche Wohnprojekte erfreuen sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit, und das aus gutem Grund. Sie bieten eine Vielzahl von Vorteilen, die sowohl soziale als auch ökonomische Aspekte abdecken. Sie fördern soziale Bindungen, sparen Kosten, unterstützen nachhaltiges Leben, fördern die Integration und geben den Bewohnern die Möglichkeit, selbstbestimmt zu leben. Die wachsende Beliebtheit dieser Wohnform ist ein Zeichen dafür, dass viele Menschen auf der Suche nach Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und einem erfüllten Lebensstil sind.

Der Generationenwechsel auf dem ländlichen Immobilienmarkt und die Schaffung von neuen Wohnformenmuss aktiv und zukunftsorientiert gestaltet werden, damit die Attraktivität des ländlichen Raumes als Wohn- und Lebensraum erhalten bleibt.

Soziale Aspekte sind bei der Gestaltung des ländlichen Wohn- und Lebensraums von großer Bedeutung. Es geht nicht nur darum, Wohnraum zu schaffen, sondern eine lebendige Gemeinschaft zu fördern, in der Menschen sich gegenseitig unterstützen, voneinander lernen und nachhaltig zusammenleben.

Durch innovative, kooperative Wohnkonzepte können ländliche Regionen attraktiver gestaltet und der demografische Wandel sowie der Generationenwechsel auf dem ländlichen Immobilienmarkt erfolgreich bewältigt werden.

Haben Sie Interesse an kooperativen Wohn- und Lebensformen im Kreis Lippe?

Nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!

Innovationszentrum Dörentrup
Fördermittelmanagement und Wohnen
Energiepark 2
32694 Dörentrup

Ann-Kathrin Habighorst

Kreis Lippe – Fachdienst 611 Ländliche Entwicklung und Innovation

a.habighorst@kreis-lippe.de
05231 62-1150

Kontakt

Thekla Reis

Kreis Lippe – Fachdienst 611 Ländliche Entwicklung und Innovation

t.reis@kreis-lippe.de
05231 62-11048