Projekte

KraftwerkLand

Reallabor und Transferzentrum für grünen Wasserstoff
und postfossile Energieversorgung im ländlichen Raum

Der Kern der Initiative KraftwerkLand ist ein kompaktes, innovatives Speicherkraftwerk im Pilotmaßstab, dass sich selbst mit erneuerbarer Energie versorgen kann und verschiedene Speicher- und Wandlungstechnologien vorhält. Es dient sowohl als Plattform für Forschung und Entwicklung, ist aber auch als Demonstrator für den Wissens- und Technologietransfer ausgelegt.

Die Technische Hochschule OWL kooperiert im Rahmen von KraftwerkLand mit etlichen Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung.

Das Projekt wird gefördert durch

Was ist das Kraftwerk Land?

Auf in‘s postfossile Zeitalter – gemeinsam. Die Beziehung zwischen ländlichem und urbanen Raum zu entwickeln ist genauso eine Herausforderung wie die Integration der zunehmenden dezentralen Erzeuger und Verbraucher. Egal ob Landwirtschaft, Gewerbebetrieb, Energieversorger oder Wohnquartier – im zukünftigen Energiesystem bedarf es an vielen Stellen Lösungen für Energiespeicherung und intelligentes Energiemanagement. Neben den großen Vorhaben im Kraftwerksbereich muss das Augenmerk verstärkt auf den dezentralen Bereich, vor allem im ländlichen Raum gelegt werden. Hier wird der überwiegende Teil der Erneuerbaren Energien gewonnen.

Am Standort des Innovationszentrum Dörentrup hat die TH OWL im Projekt „bioCO2nvert“ unter der Leitung von Prof. Jan Schneider vom Institut für Life Science Technologies die erste Power-to-Gas Anlage der Region in Betrieb genommen. In der zweiten Stufe wurde im Rahmen des Projektes „FES FIELD LAB“ (Feldlabor für fluide Energiespeicher).

„Mit dem stetig wachsenden Anteil erneuerbaren Energien wird das Speichern von Energie und ihre Nutzung über verschiedene Sektoren wie Strom, Wärme oder Verkehr immer wichtiger. Durch die hohe Energiedichte ist die Speicherung in chemischer Form, z. B. als Green Fuels, eine vielversprechende Technologie,“ sagt der Projektleiter des „FES FIELD LAB“, Prof. Georg-Heinrich Klepp vom Institut für Energieforschung.

Das Feldlabor ist mit industriellen Komponenten im kleinen Maßstab gebaut, hat eine Elektrolyseleistung von 10 kW, kann Strom aus Wind und Sonne in grünen Wasserstoff umwandeln und so 200 kWh Energie langfristig speichern. Durch Verdichtung lässt sich die Energiemenge auf 600 kWh erhöhen. Zu einem späteren Zeitpunkt kann diese Energie mit einer 8 kW Brennstoffzelle wieder in Strom zurück gewandelt werden. „Wir können den Wasserstoff hier am Standort außerdem zu Methan und Methanol weiterverarbeiten. Damit bilden wir alle wichtigen Konversionspfade der Energiewende und Sektorenkopplung am KraftwerkLand ab“, ergänzt der zuständige Transfermanager Timo Broeker.

Eine solche Speichertechnologie könnte eine wichtige Rolle bei der Energiewende spielen. Speicher sind notwendig, um Schwankungen erneuerbarer Energien bei Flaute oder Dauersonne auszugleichen und dem Auseinanderlaufen von Angebot und Nachfrage entgegenzuwirken.

Das KraftwerkLand ist eine Plattform zur Umsetzung von Forschungs-und Entwicklungsprojekten zum Thema Energiespeicherung für die TH OWL und ihre Partner aus Forschung und Wirtschaft. Einer dieser Partner ist das Innovationszentrum Dörentrup (IZD) des Kreises Lippe. „Wir freuen uns sehr darüber, dass die Hochschule hier am Standort in Dörentrup investiert und an zukunftsweisenden Technologien der Energiewende forscht. Gerade für eine ländlich geprägte Region, wie den Kreis Lippe, ist es wichtig dezentrale Lösungen zu entwickeln und dabei sind modellhafte „Projekte zum Anfassen“ eine hervorragende Möglichkeit um Potentiale aufzuzeigen “, freut sich die Leiterin des IZD, Karen Zereike.

Ansprechpartner für das KraftwerkLand ist Timo Broeker vom Institut für Energieforschung.

Kraftwerk Land

Was ist geplant?

Bisher sind Projekte mit einem Volumen von über 2,1 Mio. € im Rahmen der Initiative Kraftwerk Land umgesetzt worden. Die Wissenschaftler der TH OWL streben nun die nächsten Ausbaustufen an. „Für die Frage der klimaneutralen Mobilität wollen wir das Vorhaben hoch skalieren und mit den Möglichkeiten im Energiepark in Wendlinghausen Wasserstoff und Biogas zu grünem Erdgas verarbeiten und in einem Pilotvorhaben zum Betrieb von Bussen oder Flotten nutzen“, sagen die Professoren Schneider und Klepp. Der Bau eines Demonstrators zur Speicherung auf Gebäude- und Quartiersebene ist ein weiteres Ziel. So soll das Kraftwerk Land mittelfristig zum wichtigen Wasserstoff-Anwendungszentrum in OWL werden.

Kontakt

Innovationszentrum Dörentrup
Energiepark 2
32694 Dörentrup

Timo Broeker

Future Energy – Institut für Energieforschung

Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe

Campusallee 12 | 32657 Lemgo

timo.broeker@th-owl.de

+49(0) 5261 702-5948